Fürstlich Fürstenbergisches Archiv

Unsere Geschichte ist für unsere Familie das Wichtigste und Schätzenswerteste, was wir besitzen. Daher hat das Haus Fürstenberg sein Archiv nie aufgegeben oder mit staatlichen Institutionen verschmolzen. Heute ist es eines der historisch bedeutsamsten und wertvollsten in Deutschland. In dem historischen Archivbau finden sich Zeugnisse fürstlicher Verwaltungen, persönlicher Nachlässe und städtischer Dokumente. Auch die Hofbibliothek des Hauses Fürstenberg befindet sich hier. Das Gebäude wurde bereits im Jahre 1862 von Fürst Karl Egon III. zur wissenschaftlichen Forschungsstätte ausgebaut und der geschichtsinteressierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aufgrund der Bedeutung des Archivs für die historische Forschung waren und sind alle Leiter anerkannte Fachhistoriker.

Das Fürstlich Fürstenbergische Archiv ist das Privatarchiv des Hauses Fürstenberg und eines der größten Adelsarchive in Deutschland. Es verwahrt die Überlieferung der fürstlichen Verwaltungen und Wirtschaftsbetriebe sowie die persönlichen Nachlässe der fürstlichen Familienangehörigen. Bis 1806, dem Jahr der Mediatisierung des Fürstentums Fürstenberg, ist es darüber hinaus das Archiv der fürstenbergischen Lande in Schwaben.

Untergebracht ist das Fürstenbergarchiv in einem der frühesten selbständigen Archivbauten in Deutschland. Er wurde bereits 1756-1763 errichtet, zu einer Zeit, als es noch gang und gäbe war, Archive mehr oder weniger notdürftig in zweckfremden Bauten und Räumen zu lagern, in Rathauskellern, Schlossgewölben oder Kirchtürmen. Und es hat sich bis heute fast unverändert in seiner ursprünglichen Form und Funktion erhalten. Als Beispiel eines frühen Archivzweckbaus steht es daher heute wohl einzigartig dar.

Ein weiteres Faktum macht das Fürstenbergarchiv bemerkenswert. Es wurde bereits im Jahre 1862 von Fürst Karl Egon III. zur wissenschaftlichen Forschungsstätte ausgebaut und der geschichtsinteressierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Fürstenbergarchiv wird hauptamtlich geleitet und zählt daher zu den gut zugänglichen Adelsarchiven in Deutschland.


Bestandsübersicht

Hofbibliothek

Publikationen

Archivgebäude



Team und Kontakt

Dr. Jörg Martin, Archivar und Leitung, j.martin@fuerstenberg-gv.de

Ricarda Szalay, Archivarin, r.szalay@fuerstenberg-gv.de


Haldenstraße 3
78166 Donaueschingen
Tel: +49 771 22 96 77 – 560

Öffnungszeiten: Montag–Donnerstag 9:00 – 12:30 und 13:30 – 16:30 Uhr; Fr 9:00 – 13:00 Uhr. Weitere Termine nach Vereinbarung. Zur Vorbereitung Ihres Besuchs wird eine Voranmeldung erbeten.




Die Bestände des Fürstlich Fürstenbergischen Archivs

Das Fürstlich Fürstenbergische Archiv enthält die Überlieferung der fürstlichen Verwaltungen und Wirtschaftsbetriebe sowie die persönlichen Nachlässe der fürstlichen Familienangehörigen. Bis 1806, dem Jahr der Mediatisierung des Fürstentums Fürstenberg, ist es darüber hinaus das Archiv der fürstenbergischen Lande in Schwaben.


1) Hauptarchiv (bis 1806)
2) Cameralarchiv
3) Gemeine Registratur
4) Verwaltungsarchiv (ab 1806)
5) Karten und Pläne
6) Vereine und Nachlässe
7) Sammlungen
8) Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek


1) Hauptarchiv (bis 1806)

Principaliora (Bestandsgruppe OA)
OA 1: Ankunftstitel (Erwerbungen des Hauses); OA 2: Teilungen; OA 3: Anwartschaften; OA 4: Volljährigkeitserklärungen; OA 5: Testamente; OA 6: Milde Stiftungen; OA 7: Verträge; OA 8: Bündnisse und Eheallianzen; OA 9: Privilegien; OA 10: Hausverträge; OA 11: Primogenitur; OA 12: Beschwörung der Familienpakten; OA 13: Landesordnungen; OA 14: Feudalia passiva (Haus Fürstenberg als Lehensempfänger) (Findbuch, pdf); OA 15: Vormundschaften; OA 16: Vormundschaften über fremde Kinder; OA 17: Possessionsergreifungen; OA 18: Huldigungen; OA 19: Familienprozesse; OA 20: Erträge; OA 21: Veräußerungen. – Archive der von Fürstenberg beerbten Familien und angekauften Herrschaften: OA 22: Archiv Grafen von Werdenberg; OA 23: Archiv Grafen von Sulz; OA 24: Archiv Freiherren und Grafen von Zimmern; OA 25 a: Archiv Grafen von Lupfen; OA 25 b: Archiv Reichserbmarschälle von Pappenheim; OA 25 c: Archiv Reichserbmarschälle von Pappenheim-Lupfen; OA 26: Archiv Herren von Gundelfingen; OA 27: Archiv Grafen von Helfenstein; OA 27 a: Archiv Freiherren von Reischach zu Schlatt unter Krähen. Hinweis: Das Archiv der Herren von Schellenberg liegt im Bestand „Jurisdictionalia“; weitere Archivalien aus den genannten Provenienzen im Bestand „Aliena“.– OA 28: Ansprüche fremder Herrschaften; OA 29: Selecta.

Illustria (Bestandsgruppe OB)
Das eigentliche Hausarchiv mit den auf die fürstlichen Personen bezogenen Archivalien. Chronologisch nach Personen geordnet. Am Ende des Bestands Sammlungen zur Genealogie der Fürstenberger sowie topographische Beschreibungen des Fürstentums vom Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts.

Senioratslehen
Umfangreicher Bestand über die vom Hause ausgegebenen Lehen mit den bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zurückreichenden Lehenprotokollbüchern des Hauses Fürstenberg sowie der später erworbenen Herrschaften Heiligenberg und Hohenhewen-Stühlingen, den Lehensbeschreibungen und den Lehensreversen der Lehensleute. Akten und Urkunden zu rund 250 Einzellehen des Hauses im südwestdeutschen Raum.

Ecclesiastica
Archivalien der fürstenbergischen Vogtei über Pfarreien, Klöster, Spitäler und Leprosorien. – Ferner die Klosterarchive von Amtenhausen, Bächen, Betenbrunn, Engen (Dominikanerinnen St. Wolfgang), Friedenweiler, Grünwald, Neudingen, Riedern, Rippoldsau, Tannheim, Weppach und Wittichen. – Von den fünf fürstenbergischen Kapuzinerklöstern Engen, Haslach, Meßkirch, Neustadt und Stühlingen haben sich nur die Klosterchroniken von Engen (Digitalisat der Klosterchronik Engen, FFA Donaueschingen, Eccl. 8, Vol. III/1, pdf, 43 MB), Haslach (über Heinrich Hansjakob wieder in den Besitz des Kapuzinerordens gelangt, derzeit angeblich im Zentralarchiv der Deutschen Ordensprovinz in Altötting, Kopien im Stadtarchiv Haslach und im F.F. Archiv Donaueschingen) sowie Meßkirch (WLB Stuttgart, Cod. Don. 628) erhalten. Aus dem 1750 inventarisierten Klosterarchiv Meßkirch (Findbuch: FFA, Eccl. 8/II/6) sind neben der Klosterchronik überdies einige wenige Archivalien in das Fürstlich Fürstenbergische Archiv übernommen worden (FFA, Eccl. 8/II/6–9), darunter ein Mischbuch des Guardians (FFA, Eccl. 8/II/6) sowie zu einem angestrebten Seligsprechungsprozess für den sich zumindest zeitweise in Meßkirch aufhaltenden Marco d’Aviano verfasste Wunderzeugnisse aus dem bayerischen und schwäbischen Raum, darunter aus Meßkirch (FFA, Eccl. 8/II/8).

Jurisdictionalia
Ausübung der hohen und niederen Gerichtsbarkeit, darunter auch der Zollrechte, die Einrichtung von Gefängnissen, Aufstellung von Galgen oder von Bildstöcken. Umfangreifen Anteil an dem Bestand nehmen die Vergleiche mit benachbarten Territorien über die Gerichtsrechte ein, so finden sich in dem Bestand auch die „Kompromissakten“ mit den Gebietsnachbarn (vgl. den „Kompromissbach“ in Riedöschingen).

Dicasterialia
Enthält Archivalien zur Regierungs- und Behördenorganisation des Fürstentums vom 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts, unter anderem mit den Geschäfts- und Besoldungsordnungen. Ferner die Stellenakten der fürstenbergischen Gesandten und Agenten in Regensburg, Wien, Freiburg, Karlsruhe und Rom, der Advokaten und Prokuratoren sowie, etwas überraschend, der Scharfrichter in Hüfingen, Donaueschingen, Hochemmingen, Möhringen, Blumberg, Löffingen, Finkenhausen, Trochtelfingen, Stühlingen, Engen, Meßkirch, Haslach, Wolfach und Neufra.

Reichsritterschaft

Reichshofrat

Reichskammergericht Wetzlar

Hofgericht Rottweil

Landgericht Schwaben

Renovationen und Urbare

Landschaftsakten
Dem Bestand der Landschaftsakten sind aus derzeit unbekannten Gründen unter der Rubrik „Kriegsdrangsale Allgemein“ vier Selekte aus sämtlichen Beständen des Archivs eingegliedert zum Bauernkrieg, zu weiteren Kriegen des 16. Jahrhunderts, zum Dreißigjährigen Krieg sowie zu weiteren Kriegen des 17. und des 18. Jahrhunderts.

Publica
Zweigeteilter Bestand: 1) Beziehungen Fürstenbergs zu Kaiser, Reich, und einzelnen Reichsständen sowie Mitgliedschaft im Reichstag, Mitte des 15. Jahrhunderts – 1803. 2) Beziehungen Fürstenbergs nach der Mediatisierung zum Großherzogtum Baden, zum Königreich Württemberg und zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen, sogenannte „Oberhoheitsakten“, 1805–1866 (Findbuch, pdf).

Schwäbischer Kreis

Schwäbisches Grafenkollegium

Aliena
Enthält: 1) Generalia: Genealogische Sammlung des Archivars Müller zu den Adelsfamilien der Baar, der Schwäbischen Alb und des westlichen Bodenseeraums; b) Spezialia: Archivalien nicht-fürstenbergischer Provenienz, unter anderem aus dem Nachlass von Joseph von Laßberg. Die Sammlung enthält allerdings zum Teil auch Archivalien, die provenienzwidrig anderen fürstenbergischen Archivbeständen entnommen wurden, z.B. aus dem Archiv der Grafen von Helfenstein. Alphabetisch nach Orts- und Familiennamen geordnet (Verzeichnis; Neuverzeichnung weniger Rubriken ab 2021 (unter anderem Rubriken Bichishausen, Eppishausen, Keppenbach, Schaffhausen, Staufen, Sunthausen, Tennenbach und Villingen: Findbuch, pdf, Stand August 2024).

Amtsvisitationen
Protokolle der Visitationen der fürstenbergischen Ämter und Regierungsstellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

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 2) Cameralarchiv

Cameralia
Einstmals sehr umfangreicher Bestand, der weitgehend in das Domänenarchiv überführt wurde. Noch vorhanden sind die Teilbestände der Mühlenakten, der Zehntakten und der Akten über die Gülten und Zinse, jeweils vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Mühlenakten enthalten die Belehnungen der fürstenbergischen Müller, zum Teil aber auch Bauakten zum Beispiel für die fürstenbergische Papiermühle Unadingen („Eulenmühle“).

Cameralia mixta
Bestand zur Erteilung von Konzessionen etwa an Gastwirtschaften, Gewerbe- und Manufakturbetriebe und Händler sowie zum Einzug von Umgeld und Zoll. Ein bedeutender Teilbestand sind die „Populationstabellen“ mit den Bevölkerungsstatistiken des Fürstentums, denen aus dem Bestand der „Causae subditorum“ auch die Leibeigenschaftsverzeichnisse beigestellt wurden.

Forestalia
Bestand der älteren Forstakten vom späten 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Forstkarten liegen im allgemeinen Kartenbestand. Die Akten enthalten neben den frühen Forsteinrichtungen eine umfangreiche Überlieferung zur Waldnutzung beispielsweise zur Waldweide, zur Jagd oder zum Holzfloß, außerdem zur Anlage von Brunnen und Fischteichen. In den Bestand übernommen wurden sachbezogene Akten aus den Beständen Cameralia und Dicasterialia.

Hofstaatsakten
Leere Rubrik, die Unterlagen wurden in das Verwaltungsarchiv übernommen (vgl. unten).

Militaria
Chronologisch geordneter, bislang nur rudimentär ausgewerteter Bestand, der von den 1540er Jahren bis zu den Befreiungskriegen 1813/15 reicht.

Bergwerke (Findbuch, Stand Oktober 2024)
Der bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurückreichende Bestand ist unterteilt:

1) Bestand Ta: Edle Bergwerke: Silber-, Kobalt-, Kupfer-, Vitriol-, Schwefel-, Blei-, Zinn- und Zimentbergwerke

2) Bestand Tb: Unedle Bergwerke: Eisenerzbergwerke, Hammerwerke und Hütten

Der Bestand enthält unter anderem Bergprotokolle und Grubenrechnungen. Die Grubenpläne und -risse befinden sich dagegen im allgemeinen Kartenbestand. Fortsetzung unten im Bestand der Berg- und Hüttenadministration. 

Zum fürstenbergischen Bergbau liegt eine umfassende Literatur vor, die in einer Bibliographie im Findbuch erfasst ist. Zu den seltenen Schriften gehören die drei folgenden, hier als Digitalisat zur Verfügung gestellten: a) Glückwunschgesänge der Bergleute zum Einzug von Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg in Donaueschingen, 1723 („Underthänigster Bergmännischer Glücks=Wunsch bey dem Einzug deß … Fürsten und Herrn Herrn Ernesto Josepho von Fürstenberg Stielingen“, Rottweil 1723, pdf, Vorlage: F.F. Archiv Donaueschingen, OB 19, Vol. 54/1); b) Beschreibung von „Uniformen“ der Bergleute beim Einzug von Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg in Donaueschingen, 1723 („Beschreibung Des Feyerlichen Einzugs Als Ihro Hochfl. Durchläucht Herr Herr Joseph Ernst … Fürst zu Fürstenberg … Den 31. Octobris 1723 das erste mahl in Dero Hochfürstliche Lande eingeführet“, o.O., 1723, pdf, Vorlage: F.F. Archiv Donaueschingen, OB 19, Vol. 54/1); c) [Selb]: Ehrfurchts-Bezeugung und kurz skizzierte Geschichte des Bergbaues im Kinziger-Thale, dargestellt von der Knappschaft daselbst, o.O., 1805 (pdf, Vorlage: F.F. Archiv Donaueschingen, Ta 1, Vol. I/10, Exemplar aus der Bibliothek Laßberg).

Schuldakten
Aktiva und Passiva des Fürstenhauses vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.

Rechnungen
Jahresrechnungen der fürstenbergischen (Rent-) Ämter, Oberämter, Hütten, Forstämter und der sonstigen Fonds; Privatrechnungen des Fürstenhauses aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bedeutender, bis in das 16. Jahrhundert zurückgehender Bestand, von der Forschung bislang wenig benutzt.

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 3) Gemeine Registratur

Causae Subditorum
Die Unterlagen über das Verhältnis des Fürsten zu den Untertanen etwa hinsichtlich der Gemeindeverwaltung, der Leibeigenschaft oder der Hilfsgesuche aller Art. Archivalien über die (Selbst-) Verwaltung der fürstenbergischen Gemeinden wurden allerdings im größeren Umfang 1869/70 ausgesondert.
Von den Akten getrennt liegt ein Bestand von 261 Urkunden, der gesondert verzeichnet ist (Findbuch).

Politica
Entgegen dem Titel des Bestands enthält dieser Unterlagen der Policeyverwaltung (so unter anderem Feuerschutz, Gewerbekonzessionen, Medizinalwesen, Schulwesen).

Criminalia
Dieser Bestand ist im 19. Jahrhundert bis auf geringe Reste vernichtet worden. Über die verhandelten Prozesse gibt immerhin noch ein Findbuch Auskunft. Dieses Findbuch und die noch vorhandene Restüberlieferung sind in einem neuen Findbuch aufgenommen (pdf, 2023).

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 4) Verwaltungsarchiv (ab 1806)

Allgemeine Generalien
Der Bestand enthält im Wesentlichen die Akten der Kammerpräsidenten sowie der Präsidenten der Gesamtverwaltung von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute. Einzelne Akten reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Als Unterbestand liegen die Akten der zeitweise eigenständigen Rechtsabteilung bei.

Centraladministration
Die Überlieferung der in Donaueschingen ansässigen Zentralstellen: die Generalakten der Kammer sowie die Archivalien der Hauptkasse, von Archiv, Hofbibliothek, Hoftheater und F.F. Sammlungen (später „Institute für Kunst und Wissenschaft“). Angehängt sind die Akten der fürstenbergischen Witwen- und Waisenkasse, 1827–1968.

Hofverwaltung und Sekretariate der Fürsten
Die Hofverwaltung („Sekretariat“ des Fürsten) bestand als eigene Abteilung unter den Fürsten Karl Egon III., Karl Egon IV. und Max Egon II. Sie umfasst demgemäß Unterlagen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Jüngere Akten werden in Sekretariatsbeständen archiviert. Im Bestand der Hofverwaltung sind als Ausnahme auch die bis weit in das 18. Jahrhundert zurückreichenden Unterlagen zum Hoftheater sowie der Schlossparkverwaltung abgelegt.

Bau- und Liegenschaftsverwaltung
Unterlagen der Bauinspektion (später Bauamt; Bau- und Liegenschaftsverwaltung) des 19. und 20. Jahrhunderts über die fürstlichen Gebäude und Liegenschaften im ehemaligen Herrschaftsgebiet. Die älteren Akten liegen in den Beständen Domänenverwaltung sowie (nur Donaueschingen) im Bestand Hauptkasse. Dem Bestand liegen bei die Unterlagen des zeitweise eigenständigen fürstenbergischen Vermessungsbüros von der Kaiserzeit bis in die 1980er Jahre.

Gutsverwaltung
Leere Rubrik, die Akten wurden vermutlich an die Domänenverwaltung übertragen.

Domänenverwaltung
Der umfangreichste Bestand des F.F. Archivs enthält die Akten über die fürstlichen Gebäude und Liegenschaften im Gebiet des ehemaligen fürstenbergischen Territoriums, alphabetisch nach Orten. In den Bestand aufgenommen wurden auch die Ortsbetreffe aus dem Bestand Cameralia, so dass die Akten bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen. Außerdem enthält der Bestand die älteren Bauakten zu den fürstenbergischen Gebäuden (Ausnahme Donaueschingen: Diese Akten lagern im Bestand Hauptkasse).

Forst- und Jagdadministration
Umfangreicher Bestand der Donaueschinger Forstdirektion sowie der fürstenbergischen Forstämter. Von besonderer Bedeutung dürften die bis in die 1830er Jahre zurückreichenden Forsteinrichtungswerke sein. Die wertvolle Überlieferung von Karten und Plänen wurde in den allgemeinen Kartenbestand überführt.

Berg- und Hüttenadministration (Findbuch, pdf, Stand Oktober 2024)
Die Akten des 19. und 20. Jahrhunderts über die fürstenbergischen Bergwerksunternehmungen und Eisenverhüttungsbetriebe, insbesondere in Bachzimmern, Hammereisenbach, Hausach, Thiergarten (Gde. Beuron), Zizenhausen und Rißtorf (Stadt Stockach). Karten und Grubenrisse liegen im allgemeinen Kartenbestand.

Gewerbebetriebe
Unterlagen des 20. Jahrhunderts zu Geschäfts- und Industriebeteiligungen des Fürstenhauses sowie Unterlagen der hauseigenen Betriebe (Brauereien Donaueschingen und Friedenweiler, Holzverarbeitungsbetriebe in Hüfingen, Elektrizitätswerk Donaueschingen, Papierfabrik Neustadt, Schwarzwald Flugzeugbau Donaueschingen und Maschinenfabrik Immendingen).

Fideikommiss Pürglitz

Vermögensverwaltungen
Unterlagen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem zu Geschäfts- und Industriebeteiligungen des Fürstenhauses.

Personalakten
Neben den eigentlichen Personalakten der Verwaltung, die bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen, enthält der Bestand auch Sammlungsgut zu den fürstenbergischen Beamten und Angestellten, zum Teil sogar Schriftgut aus Nachlässen wie zum Bespiel von Christian Altgraf zu Salm (1906–1973), dem langjährigen Betreuer der fürstenbergischen Kunstinstitute. Umfangreicher, rein alphabetisch geordneter Bestand.

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5) Karten und Pläne

Das F.F. Archiv besitzt eine große Anzahl von Gemarkungskarten. Die meisten stammen aus der Mitte und dem Ende des 18. Jahrhunderts. Sie sind im Zusammenhang mit der großen Landesvermessung entstanden, die unter Fürst Joseph Wilhelm Ernst, dem eigentlichen Begründer des fürstenbergischen Staates, um 1750 begonnen und von seinen Nachfolgern bis zur Wende vom 18. zum 19. Jh. fortgeführt wurde. Die Karten sind in aller Regel auf einen einzelnen Dorfbann bezogen und werden ergänzt durch ein Lagerbuch, das neben den herrschaftlichen Besitzungen und Rechten auch die Güter der Kirche, der Gemeinde und der dorfansässigen Bauern verzeichnet. Karte und Urbar zusammen ergeben ein genaues Bild der wirtschaftlichen Verhältnisse kurz vor dem Untergang des Fürstentums Fürstenberg. Sehr reich ist auch die Überlieferung an Bergwerksplänen, überwiegend aus dem fürstenbergischen Kinzigtal, und der Bestand an Karten und Plänen der fürstenbergischen Waldungen. Ungezählt sind die Pläne von fürstenbergischen Häusern und Liegenschaften.

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 6) Vereine und Nachlässe

Museumsgesellschaft Donaueschingen, 1840–1939

Donaueschinger Musiktage und Gesellschaft der Musikfreunde, 1912–2010 (Findbuch, pdf, Stand November 2024)
1921 wurde in Donaueschingen unter dem Protektorat des Fürsten Max Egon II. zu Fürstenberg das erste moderne Tonkünstlerfest ausgerichtet, das ausschließlich der künstlerischen Avantgarde vorbehalten war. Die „Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“ boten bis 1926 Komponisten wie Hindemith, Schönberg und Webern, Jarnach und Krenek ein einzigartiges Podium. 1950 gelang ein Neubeginn in Zusammenarbeit mit dem Südwestfunk, der sein Orchester zur Verfügung stellte und damit einen neuen Programmschwerpunkt einbrachte. Bis heute sind die Donaueschinger Musiktage das Festival für moderne Musik geblieben. Die Unterlagen der Donaueschinger Kammermusikaufführungen – Briefe, Programmhefte, Rechnungsunterlagen, Photographien, Kritiken und Rezensionen – befinden sich als besonderer Bestand im Fürstenbergarchiv. Eine umfangreiche Forschungsliteratur hat sich mit dem Bestand beschäftigt. Daneben liegt dank eines Forschungsprojekts des musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Regensburg ein Regestenband vor, der den digitalisierten Altbestand erschließt: Michael Wackerbauer: Die Donaueschinger Musikfeste 1921 bis 1926. Regesten zu den Briefen und Dokumenten im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv mit einer historischen Einführung (Regensburger Studien zur Musikgeschichte, Bd. 12), ConBrio, Regensburg 2017, 576 S., Hardcover, Farbtafeln, 78 €, ISBN 978-3-940768-73-5.

Frauenverein Donaueschingen, Badischer Frauenverein Donaueschingen und Deutsches Rotes Kreuz Donaueschingen, 1854–1938

Vereinigung des Adels in Baden, 1941–1958

Fürstenberger Forstverein, 2003–2023

Nachlässe
Nachlässe von: Hofapotheker Richard Baur, Hofprediger Franz Becker, Hofkaplan Eduard Berenbach, Kammerpräsident August Dänzer, General der Wehrmacht Eugen Meindl, Hofarzt Wilhelm Rehmann, Gustav Schnetzer und Karl Wacker.

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7) Sammlungen

Fotografien und Grafiken
Im Mittelpunkt der Sammlung mit Fotografien und Grafiken stehen Porträts der fürstlichen Familienmitglieder und der fürstenbergischen Bediensteten sowie Ansichten von fürstenbergischen Residenzen und Orten, Schlössern und Gebäuden. Die Sammlung mit Fotografien reicht dabei bis in die Anfänge des Lichtbildes (Daguerreotypie) zurück.

Zeitungen
Donaueschinger Wochenblatt 1779–1807; Fürstlich Fürstenbergisches Bezirksblatt 1808–1814; Anzeigeblatt für den See- und Donaukreis 1814–1832; Donaueschinger Wochenblatt 1832–1880; Donaueschinger Tagblatt 1881–1935; Schwarzwälder Tagblatt 1935–1944; Donaubote Donaueschingen (Zentrumsblatt) 1896–1936; Südkurier 1946–1999; Donaupost 1949–1950; Badische Zeitung Ausgabe Donaueschingen 1948–1949 und 1951–1995.

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8) Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek

Die Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek von rund 20.000 Bänden. Der Schwerpunkt ihrer Bestände liegt auf der Geschichte und Landeskunde des ehemaligen Fürstentums Fürstenberg und des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg. Daneben werden Nachschlagewerke, Handbücher und Grundlagenwerke zur allgemeinen Geschichte sowie – mit Bezug auf die Kunstschätze des Hauses Fürstenberg und die Donaueschinger Musiktage – wichtige Titel zur Kunst- und Musikgeschichte gesammelt.

Die Bestände sind zu einem großen Teil im barocken Bibliotheksgestühl des Max-Egon-Saales im Fürstenbergarchiv aufgestellt. Sie können entweder im Lesesaal benutzt oder mit der üblichen Leihfrist entliehen werden. Die Bibliothek ist an den Leihverkehr der wissenschaftlichen Bibliotheken angeschlossen.

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Publikationen

Heinrich Fürst zu Fürstenberg und Andreas Wilts (Hg.):

Max Egon II. zu Fürstenberg – Fürst, Soldat, Mäzen, 2019, großformatiger Leinenband mit Schutzumschlag, 464 S. mit 327 überwiegend farbigen Abbildungen. Vergriffen.


Fürst Max Egon II. zu Fürstenberg (1863–1941) – einer der reichsten Männer seiner Zeit, enger Freund Kaiser Wilhelms II. und des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand – war ein Mann mit Einfluss im Deutschen Kaiserreich. Er begründete in den 1920er Jahren die Donaueschinger Musiktage, das bis heute bedeutendste Festival der Neuen Musik. Wirtschaftlich engagierte er sich nicht nur auf den traditionellen adeligen Betätigungsfeldern wie der Forst- und Landwirtschaft, sondern beschritt auch neue Wege. Unter seiner Leitung wurde die Fürstenberg Brauerei international aufgestellt und zusammen mit dem Haus Hohenlohe der »Fürstentrust« begründet. Das Buch zeichnet die Biographie eines Angehörigen des europäischen Hochadels nach, in der sich die adlige Lebenswelt vor dem Ersten Weltkrieg ebenso spiegelt wie die Geschichte fast eines ganzen Jahrhunderts mit all seinen Umbrüchen und Krisen.

Online: Miszellen des F.F. Archivs zur Fürstenbergischen Geschichte

  1. Das Gespräch nach der Kirche: Zum 50-jährigen Jubiläum des Caritas-Altenheim e.V. Donaueschingen 2021 sowie zur Geschichte des Altenheims St. Michael Donaueschingen (pdf, 2021)
  2. Die Laufmaschinen des Karl von Drais in den Fürstenbergischen Sammlungen Donaueschingen (Flyer, 2022, pdf)
  3. Texte zur Sonderausstellung „Das Haus Fürstenberg und Donaueschingen: 300 Jahre Residenz 1723–2023“ (Flyer, 2023, pdf)
  4. Der Garten als Tugendschule. Das Lessing-Denkmal im Donaueschinger Schlosspark, in: Schriften der Baar 66, 2023, S. 45–64 (noch nicht online)
  5. Fossilien aus den Steinbrüchen von Öhningen und Höwenegg in den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen (Referat bei der Donaueschinger Museumsnacht 2024, pdf)
  6. Warum Donaueschingen? Überlegungen zur Gründung der Residenz Donaueschingen 1723, in: Schriften der Baar 67, 2024, S. 9–30 (noch nicht online)

Von den älteren Publikationen des Fürstlichen Archives sind noch lieferbar:

  • Die Fürstenberger. 800 Jahre Herrschaft und Kultur in Mitteleuropa, hg. von Erwein H. Eltz und Arno Strohmeyer, Korneuburg 1994,  398 S., geb., 9 €
  • Sigmund Riezler, Geschichte des Fürstlichen Hauses Fürstenberg und seiner Ahnen bis zum Jahre 1509, Tübingen 1883, 499 S., br., 20 €
  • Erwein H. Eltz, Die Modernisierung einer Standesherrschaft. Karl Egon III. und das Haus Fürstenberg in den Jahren nach 1848/49, Sigmaringen 1980, 268 S., geb., 7 €
  • Alexander von Platen, Karl Egon II. Fürst zu Fürstenberg, 1796-1854, Stuttgart 1954, 111 S., br., 4 €
  • Georg Tumbült, Das Fürstlich Fürstenbergische Hoftheater zu Donaueschingen 1775-1850. Ein Beitrag zur Theatergeschichte, Donaueschingen 1914, 137 S., br., 4 €
  • Kurt Stephani, Geschichte der Jagd in den schwäbischen Gebieten der fürstenbergischen Standesherrschaft, Donaueschingen 1938, 194 S., br., 4 €
  • Mitteilungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv. Quellen zur Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg und seines ehedem reichsunmittelbaren Gebietes, bearbeitet von Franz Ludwig Baumann und Georg Tumbült, 2 Bände, Tübingen 1894-1902, br., 40 €

Aus der Reihe „Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv“ (1938–1964) sind noch lieferbar (je 4 €):

  • Heinrich Feurstein, Die Beziehungen des Hauses Fürstenberg zur Residenz- und Patronatspfarrei Donaueschingen von 1488 bis heute (= Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 5), Donaueschingen 1939, 111 S., br.
  • Karl Jäck und Ernst Theodor Nauck, Zur Geschichte des Sanitätswesens im Fürstentum Fürstenberg (=Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 13), Allensbach 1951, 208 S., br.
  • Hans-Jürgen Worring, Das Fürstenbergische Eisenwerk Hammereisenbach und die angegliederten Schmelzhütten Ippingen-Bachzimmern und Kriegerthal in den Jahren 1523-1867 (= Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 14), Allensbach 1954, 136 S., br.
  • Karl Siegfried Bader und Alexander von Platen, Das Große Palatinat des Hauses Fürstenberg (Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 15), Allensbach 1954, 358 S., br.
  • Reinhard Wais, Die Herren von Lupfen, Landgrafen zu Stühlingen bis 1384 (=Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 16), Allensbach 1961, 173S., br.
  • Ingfried Dold, Die Entwicklung des Beamtenverhältnisses im Fürstentum Fürstenberg in der Zeit des späten Naturrechts, 1744-1806 (= Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 17), Allensbach 1961, 164S., br.
  • Gert Leiber, Das Landgericht der Baar. Verfassung und Verfahren zwischen Reichs- und Landesrecht, 1283-1632 (Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv, Heft 18), Allensbach 1964, 450 S., br.

Erhältlich bei:  j.martin@fuerstenberg-gv.de. Zuzüglich Versandkosten.

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Das Archivgebäude

Das Fürstenbergarchiv ist einer der frühesten selbständigen Archivbauten in Deutschland. Es wurde bereits 1756-1763 errichtet, zu einer Zeit, als es noch gang und gäbe war, Archive in zweckfremden Bauten und Räumen zu lagern. Und es hat sich bis heute fast unverändert in seiner ursprünglichen Form erhalten. Dadurch steht es wohl einzigartig dar.

Das Gebäude entstand neben dem Kanzleigebäude, dem Sitz der fürstlichen Zentralverwaltung. Mit diesem zusammen bildete es das Herz eines ganzen Ensembles aus Verwaltungs-, Wirtschafts- und Wohngebäuden, die Fürst Josef Wilhelm Ernst zwischen 1722 und 1762 an seinem neuen Residenzort Donaueschingen errichten ließ. In der Bauform und Größe lehnte es sich mit 27,50 x 16,25 Metern Grundfläche und sechs ober- und unterirdischen Stockwerken bewusst an das Kanzleigebäude an. Allerdings war es aufgrund des hohen Bauaufwands wesentlich teurer als die Kanzlei und alle sonstigen fürstlichen Gebäude der Zeit. In sieben langen Jahren Bauzeit wurden ca. 80.000 Gulden verbaut. Schon dies dokumentiert schlagend den hohen Rang, den Fürst Josef Wilhelm Ernst dem Archiv beimaß. Es liege ihm, so ließ er mehrfach verlauten, über allem am Herzen.

Und dennoch war die Entscheidung für ein selbständiges Archivgebäudes keineswegs zwangsläufig, sondern eher ein Zufallsergebnis der fürstenbergischen Familiengeschichte. Fürst Josef Wilhelm Ernst beerbte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in relativ schneller Folge all seine Vettern und deren z.T. umfängliche Archive. Die räumlichen Lösungen, die er für das Hauptarchiv in Donaueschingen vorsah, wurden dadurch immer wieder von der Realität überholt. In vierzig Jahren musste das Archiv dreimal umziehen, wobei sich jedes Mal die Ansprüche an die Unterbringung hochschraubten. 1756 wurden schließlich Nägel mit Köpfen gemacht. Verschiedene Lösungen und Pläne wurden dabei von den Architekten vorgelegt und wieder verworfen. Sie waren alle in hohem Maße innovativ und experimentell. Ein Plan sah z.B. eine Dachterrasse mit Balustrade vor, die wohl als Lustgarten der Archivare dienen sollte. Bei einem anderen bildeten die gewölbten Decken der oberen Magazinräume das Dach. Den Architekten ging es darum, den besonders brandgefährdeten hölzernen Dachstuhl zu vermeiden.

Zum Zuge kam schließlich ein Plan des fürstlichen Baumeisters Franz Joseph Salzmann. Nach Außen präsentiert sich sein Gebäude relativ nüchtern und abweisend. Sockel, Lisenen und Gebäudeecken aus Quaderstein, eine großzügiges Freitreppe und das Portal mit dem schönen Wappengitter sind der einzige Schmuck. Die Fenster sind durch Fenstergitter und eiserne Läden sicher verschlossen.
Auch im Inneren ist alles konsequent auf den Schutz der Archivalien vor Brand, Plünderung und Feuchtigkeit ausgerichtet. Als Baumaterial wurde deshalb nur Stein und Eisen verwand. Die Wände sind mehr als einen Meter dick, die Decken kreuzgratgewölbt, die eisernen Türen fast zwei Zentner schwer. Ein zweistöckiger Keller wirkt sich günstig auf das Klima aus, ermöglichte aber auch die Einlagerung von Bierfässern aus gegenüberliegenden Brauerei. Die wertvollsten Archivalien wurden in den beiden Gewölben des Erdgeschosses in speziellen Fluchtkisten untergebracht so dass sie bei Kriegsgefahr schnell und reibungslos in Sicherheit gebracht werden konnten. Ein Saal auf der Beletage im ersten Obergeschoss diente den Archivaren und Registratoren als großzügiges Arbeitszimmer. Im zweiten Obergeschoss wurde das barocke Bibliotheksgestühl aus dem fürstenbergischen Schloss Meßkirch eingebaut. Es war vor allem für die juristische Arbeitsbibliothek der Zentralverwaltung bestimmt.

Dieses Gebäude, auf das man zu seiner Zeit so viel Sachverstand und finanzielle Mittel verwandte, ist bis heute bautechnisch und archivfachlich nicht überholt.

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78166 Donaueschingen
Tel: +49 771 22 96 77 – 560

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Dr. Jörg Martin
Archivar und Leitung
j.martin@fuerstenberg-gv.de

Ricarda Szalay
Archivarin
r.szalay@fuerstenberg-gv.de

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